Der gebürtige Locarneser Felice Varini arbeitet seit 1978 in seinem Atelier in Paris. Der gebaute Raum ist sein Tätigkeitsbereich. Er bildet die Grundlage seiner Gemälde. Immer unterschiedlich greift er in einen Ort ein. Seine Arbeiten verändern sich zusammen mit den Räumen, die er vorfindet.
Nachdem er die räumlichen Gegebenheiten definiert hat, legt Felice Varini den Standpunkt fest, von wo aus sein Eingriff in seiner Ganzheit wahrnehmbar werden soll. Die gemalte Form vervollständigt sich, wenn der Betrachter diesen Punkt erreicht und löst sich auf, sobald er ihn verlässt. In der Gesamtheit der Standpunkte liegt die Kraft seiner Arbeit.
2009 in Nantes durch Julien Perraud, Benjamin Boré und Thomas Durand gegründet, verfolgt das Atelier Raum eine interdisziplinäre Arbeitsweise, welche die Bereiche Architektur, Kunst und Szenografie vereint und so Instrumente zur Lösung vielfältiger Probleme der heutigen Zeit schafft.
Das Atelier verschreibt sich einer Bautradition, welche den Akt des Bauens als wirksame Möglichkeit zur Veränderung der Umwelt sowie als Prozess einer interdisziplinären Suche sieht. Es untersucht Architektur als Werkzeug zur Verschiebung unseres familiären Umfelds, unseres Lebensraums hin zu einer gemeinschaftlichen Umgebung.
Diese Arbeitsweise, welche theoretische Forschung und praktische Erprobung vereint, untersucht Verbindung und Dialog zwischen Ort und Umgebung, Mensch und zeitgenössischer Welt.
Das Werk von Atelier Raum wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem durch die AJAP 2009, mit den Preisen Première œuvre 2010, COAL art et environnement 2011, Archinovo 2015 und ADC Award 2015. 2015 wurden sie zudem für den Equerre d’argent, sowie den Mies van der Rohe Award nominiert.
Seit ihrer Gründung 2008 haben sich Tyin insbesondere einen Namen durch Projekte gemacht, welche sie in Regionen mit schwierigen Lebensbedingungen wie Thailand, Burma, Haiti oder Uganda realisierten. Für Andreas G. Gjertsen und Yashar Hanstad, Gründer von Tyin, erfordern diese fundamentalen Probleme eine kontextuelle low-tech Architektur, welche das lokale Know-How wieder aufgreift und damit die alltäglichen Herausforderungen bewältigen kann. Vom Entwurf bis zur Ausführung arbeiten Tyin eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen und schaffen so einen Rahmen des gegenseitigen Austauschs, der über das Projekt hinaus geht.
Sami Arquitectos wurden im Jahr 2005 durch Inês Vieira da Silva und Miguel Vieira in Sebutal nahe Lissabon gegründet. Sie wurden mehrfach für ihre Projekte ausgezeichnet. Ihre Arbeit zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit gebautem und nicht gebautem Kontext durch Wiederbelebung der lokalen Architektur. Sami Arquitectos arbeiten mit der Konfrontation verschiedener Materialien und setzten diese als Gefühlsträger ein. Ihre Projekte führen einen starken Dialog mit dem Ort und erzeugen ein Zugehörigkeitsgefühl zur Landschaft.
Gregory Chapuisat wurde 1972 in New York und Cyril 1976 in Biel geboren. Gregory studierte am Art Center College of Design in Pasadena, Cyril an der Kingston University in London. Die beiden wurden vor einigen Jahren bekannt für ihre imposanten temporären Installationen, nachdem sie ihre graphischen Arbeiten zurückgestellt hatten. „Unsere Konstruktionen verändern den Raum indem der Bezug aussen – innen umgekehrt und mit der Wahrnehmung einer subjektiven Realität gespielt wird.”
Rudy Ricciotti hat an der Ingenieurschule in Genf und Architekturschule in Marseille studiert. Als engagierter Architekt mit eigenem Büro in Bandol, Frankreich, ist er nicht nur bekannt für seine eigenwilligen Bauten wie das Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers. Er ist auch Autor mehrerer theoretischen Schriften und Abhandlungen. Seine Affinität zum Stofflichen und die kritische Auseinandersetzung mit dem soziokulturellen Kontext führen zu einer ganz persönlichen architektonischen Sprache. Der Vortrag wird in Partnerschaft mit der Alliance Française de Fribourg und der HTA-FR organisiert.
Universität Miséricorde Freiburg, Betonklassizismus und Moderne
Das Architekturforum Freiburg feierte sein 10-jähriges Bestehen mit der Herausgabe der vergriffenen Baupublikation, die 1941 zur Einweihung der Universitätsgebäude Miséricorde erschienen ist. Die Festschrift, welche mit Plänen und Abbildungen ausführlich dokumentiert ist, erläutert die Architektur von Denis Honegger und Fernand Dumas, die Baustatik von Alexandre Sarrasin, Henri Gicot, Beda Hefti und Jean Barras und die innovativen Beiträge für Akustik, Beleuchtung, Gebäudetechnik und Kunst am Bau. Der Reprint wurde mit einem Textband zur Architektur und den Ingenieurarbeiten ergänzt. Ein dritter Teil vervollständigt die Publikation mit aktuellen Fotografien.